Letzten Montag bin ich dann zu einem Highlight meiner Reise aufgebrochen – dem Salar de Uyuni inBolivien.
Cory (aus New Orleans), Mic (ausAustralien), Steffi und ich haben die 4-tägige Jeep Tour über die Agentur Valle Hermoso Tours von Tupiza aus gebucht. Die 4 Tage haben 1.250 Bolivianos, was ca. 150 € entspricht, gekostet – dazu kamen noch 10 Bolivianos für eine heiße Dusche, der Eintritt für denNationalpark 150 Bolivianos und der Eintritt auf die „IslaIncahuasi“ 30 Bolivianos. Ein Jeep, unser Guide Victor-Hugo, unsere Köchin Maria und wir vier sind morgens um 07:30 Uhr in Tupiza gestartet.
Der erste Tag war sehr lange (knapp 12 Stunden) und wir haben die Zeit überwiegend im Auto verbracht. Wir sind durch atemberaubende Landschaften gefahren. Die Berge wurden vor allem durch Erosionen geformt und sind sehr schön anzusehen. Der Rest der Landschaft gleicht an vielen Stellen einer Wüste, jedoch machen die vielen unterschiedlichen Formationen und kleinen Dörfer die lange Fahrt sehr ansehnlich. Zwischendurch kreuzten immer wieder Lamas oder Vicunas unseren Weg.
Die Hauptattraktion an diesem Tag war eine Ghost Town auf 4.690m Höhe. Auf diesem Dorf liegt ein Fluch, weshalb dort keiner mehr wohnt, obwohl es dort Gold- und Silberminen gibt.
Abends sind wir dann in Quetena Chica einem ganz kleinen Dorf in einem sehr einfachen Hostel eingekehrt –dort gibt es einfach nur Betten, eine Toilette und eine Wassertonne mit der man sich waschen kann. Nachts ist es immer richtig kalt und ich brauche einige Decken, einen Fleecepulli und eine Mütze, um überhaupt schlafen zu können... (tagsüber holt man sich dagegen einen Sonnenbrand!)
Dort haben wir auch eine 2. Truppe von unserer Agentur kennengelernt mit der wir unsere Köchin geteilt haben – Ron, Beck, Gil und Inbal (4 Israelis). Sie haben uns in die Welt des Taki-Spiels eingeführt, was richtig viel Spaß gemacht hat.Taki ist das israelische Uno :D.
In der 1. Nacht habe ich dann leider nur 2 Stunden geschlafen, weil es mir richtig schlecht ging. Ich hätte mit dem Kopf gegen die Wand rennen können, so stark waren meine Kopfschmerzen. Wahrscheinlich lag das an der Höhe bzw. der vielen Höhenunterschiede. An den folgenden Tagen ging es immer mal wieder einem aus unserer Truppe schlecht – obwohl die Koka-Blätter mittlerweile zu unseren täglichen Begleitern geworden sind und wir diese von morgns mit abends im Mund hatten. Sie scheinen übrigens tatsächlich gegen die Höhenkrankheit zu helfen.
Tag 2 war dann einer der besten Tage überhaupt. Wir haben so viel gemacht, dass ich jetzt nur über die absoluten Tops schreibe. Wir waren zum Beispiel an mehreren Lagunen die überseht waren von Flamingos – ich habe Flamingos bisher nur im Zoo gesehen, weshalb das ein wunderschönes Erlebnis war. Gegen Mittag sind wir dann an eine heiße Quelle die „Termas“ gefahren. Diese Quelle ist wie ein heißer Naturpool, der überseht mit Touristen war. Unser Guide fragte deshalb, ob wir erst zu den „Rocas de Dali“ fahren möchten, was wir alle bejahten. Die „Rocas de Dali“ sind Steinformationen die in einer Sandwüste stehen – sieg leichen einem Gemälde von Dali, woher der Name stammt. Danach ginges wieder zurück an die heiße Quelle, die immer noch recht voll war. Alle Jeep Touren machen dort einen Stop – wir hofften jedoch weiterhin auf einen ruhigen Poolgang und entschlossen uns dazu erstzu Mittag zu essen. Das war die beste Entscheidung die wir treffen konnten, denn nachdem wir fertig waren, gingen all anderen zum Essen bzw. fuhren weiter. Nach dem Essen war die heiße Quelle komplett leer und wir konnten unsere heiße Quelle ganz alleine mit unserer Gruppe genießen. Der Ausblick aus dieser Quelle war sehr eindrucksvoll , da sie direkt an einer Lagune lag, die von Bergen umgeben war. Ansonsten war dort weit und breit nichts – die nächste Stadt ist über 100 km entfernt... Die Stille, die die besichtigten Orten umgeben hat war sowieso ein einmaliges Erlebnis – denn wohört man denn heute noch „nichts“?
Anschließend ging es auf ca. 5.000m hoch – zu den „Géisers“. Für mich war das das spektakulärste, da ich noch nie zuvor Geysire gesehen habe. Es sind nicht nur die 80-90 Grad heißen und blubbernden Lava-Löcher, aus denen unangenehmer Schwefeldampf kommt – es ist vor allem die Landschaft die einem die Sprache verschlägt! Ich habe mich gefühlt, als wäre ich auf einem anderen Planeten.
Danach sind wir dann nach Huallajara weiter gefahren, wo wir zunächst unser Nachtquartier bezogen haben und dann noch die Laguna Colorado bestaunen konnten. Diese lag nämlich direkt vor unserem Hostel und sah nicht aus, wie einegewöhnliche Lagune... das Wasser schien in der Nachmittagssonne rot zu sein und wird deshalb auch als Red Lake bezeichnet. Im Wasser sind am Rand weiße Gebirge aus Borax (Mineral) zu sehen, die wie die Gletscher in Patagonien aussehen – nur viel kleiner sind. In der Mitte der Lagune sind dann noch Inseln, die wie die Malediven von oben aussehen. Die rote Farbe entsteht durch Mikroorganismen und rote Algen. Die Inseln und Borax Gebirge sind ebenfalls durch Erosionen entstanden.
Bei Sonnenuntergang sind wir dann zurück ins Hostel gegangen, wo wir mit vielen anderen unser Abendessen bekommen haben. Auch in dieser Unterkunft gab es wiederkeine Duschen und die Elektrizität funktioniert nur zwischen 19 und 22 Uhr. Bei so einer Tour wächst man auf Grund der Enge, der nicht vorhanden Duschen, der einmaligen Ereignisse die man zusammen erlebt ganz schön zusammen. Abends fallen wir immer ziemlich früh ins Bett, da es morgens meistens gegen 08:00 Uhr wieder los geht.
Der 3. Tag wurde am Vormittag durch die Besichtigung des „Tree Stone“ Parks sowie etlicher Lagunen gefüllt – einige hatten wieder einmal viele Flamingos, eine andere hatte die Form eines Herzes. Danach ging es in die Nähe des „VolcanOllagüe“ (ca. 5.850m) - einem aktiven Vulkan der zur Hälfte auf der chilenischen und zur anderen Hälfte auf der bolivianischen Seite liegt. Wir haben dort auf erkalteten Lavahügeln gelegen, den dampfenden Vulkan bestaunt und unsere Mittagspause verbracht. Am Nachmittag ging es dann durch mehrere Dörfchen und Lama-Farmen in Richtung Salar de Uyuni – nach Puerto Chubica, was auf ca. 3.650m liegt. Dort waren wir in einem Salz-Hostel untergebracht. Alle Tische, Stühle, Betten etc. waren aus Salz gebaut. Nach 3 Tagen konnten wir dort für 10 Bolivianos eine heiße Dusche nehmen – was für ein schönes Gefühl ;-).
Nach der Dusche sind Steffi und ich noch auf den Salar gelaufen – das Hostel lag direkt am Rand der Salzwüste – dort haben wir den Sonnenuntergang genossen und unsere Vorfreude auf den nächsten Tag gesteigert.
An diesem Abend haben wir wiedereinmal einen israelischen Taki-Abend mit viel Wein und Rum verbracht – es war mega lustig! Obwohl wir am nächsten Morgen um 05:00 Uhr aufstehen mussten, ging die Nacht für einige ziemlich lang... :D
Tag 4 – Der Tag der Tage!
Um 05:30 Uhr startete der Jeep und wir fuhren in die Mitte des Salar des Uyunis über unendliche weiße Salzflächen zur „Isla Incahuasi“ (eine Koralleninsel mit Kakteendie ursprünglich aus dem Meer entstanden ist), um dort den Sonnenaufgang über dem Salar mitzuerleben.
De Fahrt im Dunkeln war schon einriesiges Ereignis, denn auf der linke Seite ging zu dem Zeitpunkt derMond unter und auf der rechten Seite kam bereits die Sonne herauf...
Wir waren ziemlich knapp, weshalb wirdie Insel in einem ziemlichen Tempo besteigen mussten. Das war mehrals anstrengend, denn die Höhe hier bereitet einem echteSchwierigkeiten. Aber das war mit dem Sonnenaufgang alles wiedervergessen!
Woooooow – was ein Traum.
Ich war einfach nur sprachlos – derSalar wirkte wie eine riesige Schneefläche auf der ein Feuerballaufgeht.
Anschließend haben wir am Jeepgefrühstückt und ein paar Bilder mit unserer israelischenTaki-Truppe gemacht.
Danach ging es dann mit dem Jeep überden Salar – und wer ist den Jeep als erstes gefahren??? Die FrauRosenthal :-) Witzig ist dabei einfach nur, dass man eigentlich garkeine Hände braucht... man kann ja eh nirgends dagegen fahren :D.
Und dann haben wir in der Weite desSalars gestoppt und die witzigsten Bilder ever gemacht. Wir hatten soeinen riesigen Spaß! Ich kann die ganzen Bilder gar nicht hochladen,weil es einfach zu viele sind – aber ich werde sie Euch zeigen,sobald ich zurück bin!
Unser Guide hat aus der riesigenSalzfläche ein Stück Salz herausgearbeitet – es wirkt wie einwunderschöner, weißer Kristall.
Der Salar de Uyuni ist im Prinzipeinfach nur eine riesige, weiße Fläche die mit dem strahlend blauenHimmel wunderschön und atemberaubend ist.
Die perspektivischen Bilderhinzubekommen ist gar nicht so einfach, wenn man keinerlei Erfahrungdamit hat – wir haben aber trotzdem einige sehr witzige Bilderrausbekommen.
Danach ging es dann nach Uyuni, wo wiruns noch den „Cementrio de Trenes“ (Friedhof für Züge)angeschaut haben.
Uyuni selbst ist schrecklich, deshalbsind wir noch am gleichen Abend abgereist. Zuvor haben wir unsereisraelischen Freunde bei einem Abendessen verabschiedet.
Wir vier konnten uns einfach noch nichttrennen, deshalb sind wir zusammen nach Potosi gefahren, wo Steffiund Mick eine Mienentour machen werden.
Diese 4-tages Tour war einfach nurgenial. Der 2. und der 4. Tag waren meine absoluten Highlights. DieKonstellation unserer Gruppe, unsere israelischen Freunde und derneue Daft Punk Song „Get Lucky“ haben die Tour zu einemsagenhaften und unvergesslichem Erlebnis gemacht.
Muchas Gracias a Steffi, Cory, Mick,Ron, Beck, Gil and Inbal!
Kleiner Nachtrag: Die Musik hat unseren Trip zu etwas ganz Besonderem gemacht... tagsüber die spanischen 80er und 90er Klssiker sowie der neue Daft Punk Song "Get Lucky" (
http://www.youtube.com/watch?v=5NV6Rdv1a3I).
Danke an Cory, der uns abends den Gute-Nacht Song "Good Night" von dem Beatles Album "White" gesungen hat, nachdem wir keinen Strom mehr für die Boxen hatten ;-).
http://www.youtube.com/watch?v=5EoQVaQGXmM
Das mit den Fotos dauert leider wieder Stunden... ich versuche in den nächsten Tagen mehr Bilder hochzuladen!