Ich hatte während meiner Zeit in Cochabamba wo ich in 2 verschiedenen Familien gelebt habe, nur begrenzt Zugang zum Internet, weshalb ich meinen Blog nicht schreiben konnte. Allerdings ist neben Spanisch-Unterricht, Krankenhaus-Arbeit und Familystay nicht viel passiert, weshab ich diese Zeit nur kurz zusammenfasse und die Bilder für sich sprechen lassen möchte.
In der ersten Woche habe ich in einer Familie gewohnt, die absolut nett war, bei der ich mich allerdings mehr wie in einem Hotel und nicht in einem Familystay gefühlt habe. Um Spanisch zu lernen und die Kultur kennenzulernen, ist es nicht sehr hilfreich, wenn ich die meiste Zeit alleine am Tisch sitze. Aus diesem Grund bin ich in der zweiten Woche in eine andere Familie umgezogen und das war die absolut richtige Entscheidung.
Ich habe bei Roxana und ihrem Sohn Elian gewohnt und hatte eine extrem witzige Zeit. Roxana ist ein echter Sonnenschein und hat immer gute Laune. Sie arbeiten von 14-21 Uhr und hat sich morgens vor der Schule immer die Zeit genommen, um mit mir zu frühstücken und mit mir zu sprechen. Abends nach der Arbeit hat sie das ebenfalls gemacht und dazu noch Vokabel abgefragt. Wir haben ewig erzählt und sehr viel gelacht.
Mittags und abends habe ich immer bei der Oma gegessen, denn in Bolivien leben meistens alle Generatinen in einem Haus. Die Großeltern und eine Haushälterin kümmern sich um das Essen für alle anderen Fmilienmitglieder. Übrigens wünscht man sich in Bolivien nicht vor dem Essen "Guten Appetit", sondern man sagt nach dem Essen "Gracias" zu allen die am Tisch sitzen - die anderen erwiedern darauf "provecho". Die Kutur ist, dass Jeder dann anfängt zu essen, wenn er an den Tisch kommt und aufsteht und geht, wenn er fertig ist - egal, ob noch jemand anderes am Essen ist. Ausserdem läuft grundsätzlich der Fernseher beim Essen und das in einer unglaublichen Lautstärke!
Das mag ich ja gar nicht, aber wer eine andere Kultur kennenlernen möchte, der muss sich auf alles einlassen :-).
Letzten Sonntag waren wir dann tatsächlich 14 Personen und haben alle zusammen gegessen, war ein super Abschied für mich war.
Während meiner Zeit in Cochabamba habe ich ein paar mal Steffi ins Krankenhaus begleitet und Zeit mit den Kindern verbracht. Der erste Tag war sicherlich der härteste - danach wurde es irgendwie fast zur Routine (auch wenn sich das etwas hart anhört). Man sollte sich jedoch vor Augen halten, dass sich die Kinder über jede Minuten die man mit ihnen verbringt freuen.
Beim zweiten Mal waren wir bspw. in der Infections-Station bei den Mädels. Das Mädchen auf dem Foto durfte noch an diesem Nachmittag nach Hause gehen, was für uns sehr schön zu sehen war.
Und auch beim nächsten Besuch bei den Jungs von der Oncologica hatten wir schöne Momente. Der Junge, dem es beim letzten Mal so schlecht ging, war richtig gut drauf und voller Elan. Ich habe den ganzen Nachmittag verschiedene Puzzle gemacht und Bücher gelesen.
Was bei den Kindern tatsächlich sehr schade ist, ist dass sie kaum Bildung erfahren. Der Junge ist beispielsweise 4 Jahre alt und kann nur bis 2 zählen, die Farben kennt er auch nicht bzw. kann er sie nicht erkennen. Das liegt vor allem daran, dass die Eltern kaum dort sind und sie somit keinen haben, der ihnen das beibringt.
Am Wochenende waren Steffi und ich auf dem Wochenmarkt und haben uns wie immer durch die regionalen Köstlichkeiten probiert. Wir waren an einem Tag auch auf sowas wie einer bolivianischen Mini-Expo - das hätten wir uns aber auch sparen können :-).
Interessant ist, dass in Cochabamba 2 Welten aufeinander treffen - die traditionellen Bolivianer die ihre Waren auf den Märkten und auf der Strasse verkaufen und die "Neuzeit-Bolivianer" die wie Du und ich in einer Stadt leben.
Was heraussticht sind tatsächlich arme Familien, die vom Dorf kamen und nun auf der Strasse leben. Die Kinder versuchen die ganze Nacht Zigaretten uns Süßigkeiten in den Bars zu verkaufen, was schon hart anzusehen ist.
Insgesamt war Cochabamba ok - es ist nicht die sehenswerteste Stadt, aber für einen Schulaufenthalt absolut ok. Die Schule war für mich sehr gut - ich habe nun einige Basics drauf und kann mich wesentlich besser durchschlagen - jetzt heisst es nur: Vokabeln pauken!
Ein paar Bilder aus dem Krankenhaus:
Ach ja! Liebe Mama, vielen Dank für Dein Mainzer Fastnachts-Souvenir, was Du mir mitgegeben hast. Ich habe es dem kleinen Jungen geschenkt, dem es so schlecht ging. Es ist bei ihm sicherlich sehr gut aufgehoben :-).
Sie durfte an dem Tag noch nach Hause gehen :-)
Die zwei "Schwestern" bei der Arbeit :-)
Cochabamba Markt
Traditional Bolivianos
An old couple having some lunch on the market...
Einer der genialen Busse!
Roxana and me
Hi Julia. Das hört sich alles sehr aufregend an, was du erlebst. Wir sind im Moment in Rio und legen eine längere Zwangspause ein. Lutz hatte eine unerfreuliche Begegnung mit einer Welle. Ist aber nichts gebrochen. Wir wünschen dir weiterhin viel Spass und tolle Erlebnisse. Lutz und Sylvia
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