Freitag, 31. Mai 2013

Sailing: Columbia, San Blas Islands, Panama

Morgen gehe ich wieder auf eine große Reise. Dieses Mal bewege ich mich jedoch weder mit dem Bus noch mit dem Flugzeug. Ich werde mit dem Segelboot "Wild Card" von Cartagena über die San Blas Islands nach Panama segeln.
Das Boot ist 60ft lang und wir sind mit ca. 16 Personen an Bord. Heute Abend haben wir ein Vorabtreffen, um unseren neuseeländischen Captain "John" kennenzulernen und den Rest der Crew.
Ich bin sehr gespannt, wie es wird!
Natürlich werde ich wieder für ein paar Tage nicht erreichbar sein - der Trip dauert 6 Tage.

Die Wild Card


Ich schicke Euch ganz viel Sonne!

Bis bald

Donnerstag, 30. Mai 2013

Tayrona Park - Coba San Juan Del Guia

Morgenstund hat Gold im Mund...
Sobald es hell war, wurden wir wach und sind aufgestanden. Das Frühstück haben wir uns selbst gepflückt! Es gab Mangos und Bananen. Und die waren lecker - der Hammer - ein wahrer Südseetraum ;-).
Nach einiger Zeit sind Maria, Holly und ich dann in Richtung Beach losgezogen. Die beiden anderen Mädels sind später nachgekommen. Wir sind heute wesentlich weiter gelaufen und haben einen wahrhaftigen Traumstrand mit tausenden Palmen, riesen Steinen und schönem Wasser gefunden. Hier wurde z.B. das Coverbild des Lonely Planets Columbia geknipst und wir haben uns an diesem schönem Örtchen den ganzen Tag die Sonne auf den Bauch scheinen lassen. Da ja keine Hauptsaison ist, sind nicht viele Menschen da, was sehr entspannt ist.
Unser Motto war: Sonne, Wasser, Sonne, Wasser, Sonne Wasser...

Wir haben es bis zum Schluss um 17.00 ausgenutzt, danach mussten wir den ganzen Weg wieder zurücklaufen. Eine kurze Süßwasserdusche hat uns wieder frisch gemacht. Da Maria und ich uns übermorgen trennen werden, waren wir heute Abend richtig lecker Shrimps in Garlic-Sauce essen - köstlich!
Das Restaurant war direkt am Beach und wir sind mit meiner Dynamo-Taschenlampe wieder zurück zum Camp getigert. Es gibt hier so viele Glühwürmchen! Das ist unglaublich... Außerdem gibt es unzählige blaue Krebse, riesige Leguane und Riesen-Grashüpfer.
Morgen ziehen wir direkt nach Sonnenaufgang wieder an unseren einmaligen Strand!

Es gibt übrigens auch in der Nähe der schönen Strände Unterkünfte, allerdings kosten die mind. Das doppelte. Ein Zelt z.B. 25.000 k. Pesos pro Person - eine Hängematte 20.000 k. Pesos...
 Und die Hängematt oben in der Hütte 25.000 k. Pesos.
Gute Nacht!

Tag 3 war leider bis zum Mittag total verregnet. Holly, Maria und ich haben es welch ein Glück vor dem Wolkenbruch in das Restaurant direkt am Meer geschafft - nur halb nass...

Dort haben wir dann einige Stunden verbracht, gelesen und Uno gespielt bis die Sonne endlich wieder rauskam und wir noch etwas Sonnenwärme tanken konnten.
Am Abend haben wir wie immer eine Uno-Runde gespielt. Morgen werden sich all unsere Wege trennen. Maria zieht weiter in den Norden, Michelle bleibt noch, Holly fährt nach Cartagena und fliegt dann wieder zurück Californien und ich fahre erst nach Santa Marta und dann nach Cartagena, um dort am 1.6. mein Boot nach Panama zu nehmen.

Coba San Juan del Guia - Dreamland
 
ahhhh... ist das geil! ;-)
 
Palmen...
 
Wo ist die Julia...?
 
REGEN!?! - ist uns doch egal... wir spielen UNO!
Julia, Maria und Holly
 
Einer der tausenden Ameisen-Highways
 
Die Tayrona Indianer leben auch hier im Park
 
Ein Pelikan (der Schwimmer angegriffen hat!)
 
Danke für die schöne Zeit... Maria!
 
 
 
 
 
 

Parque Natural Tayrona - Nähe Arrecifes

Nachdem wir gestern unsere Medikamentenvorräte (ja - man sollte das Wasser hier nicht trinken...) aufgefüllt, 5L Kanister mit Wasser, Dosen-Thunfisch, Oliven, Brot und Cracker eingekauft hatten, haben wir uns nach dem Mittagessen auf den Weg zum Tayrona Park gemacht (weiter Richtung Norden).
Dieses mal sind wir besser vorbereitet als am Playa Blanka. 
Wir haben auch an Klamotten nur das nötigste dabei, denn wir müssen ja wieder alles schleppen. Mittlerweile kommen wir echt gut mit wenig Klamotten aus - man gewöhnt sich schließlich an alles :D.
Mit unserem Zeug ging es dann quer durch Santa Marta zu einer Haltestelle an der ein Bus in Richtung Tayrona fährt. Die Temperaturen sind unglaublich! Nach 5 Minuten ist man komplett durchgeschwitzt. Im Bus - ein Local-Bus - ist es nicht besser (Kosten 6.000 k. Pesos). Am Park angekommen, mussten wir jeweils 35.000 k. Pesos löhnen (ca. 15€). Danach hat uns ein Kleinbus einige km mit in den Park reingefahren (2.000 k. Pesos). Den Rest mussten wir wieder laufen, was mit den Wasserkanistern und Co echt anstrengend ist, vor allem weil es wieder mal eine Matsch-Party war. Es hat ca. 45 Min gedauert und dann kamen wir an unserem Ziel "Finco Don Pedro's" in xx an. Hier haben Maria und ich uns für 12.000 k. Pesos pro Person ein Zelt gemietet, wenn man selbst ein Zelt mitbringt kostet es 10.000 k. Pesos (lohnt sich also nicht). 10 Minuten nach der Ankunft haben wir tatsächlich Holly und Michelle von unserem Ciudad Perdida Trip wiedergetroffen! 

Nachdem wir unser Zelt eingerichtet hatten, sind wir direkt an den Strand gegangen. Dieser ist ganz anders, als Playa Blanca, aber ebenfalls wunderschön. Gesäumt von tausenden Palmen und anderen sehr grünen Pflanzen. Columbien ist generell sehr, sehr grün und hat viele schöne Blumen, was mir super gut gefällt. Columbien ist (glaube ich) auch das Blumenexportland überhaupt.
Zurück zum Strand - die Bucht ist einmalig und das Schwimmen absolut verboten, da hier durch die Strömungen und die Felsen schon über 200 Menschen gestorben sind.
Die Kulisse an sich beeindruckt aber so sehr, dass das "Schwimmverbot" in den Hintergrund rückt. Nach ca. 1 km Fußmarsch kamen wir dann auch in eine Bucht, in der wir uns abkühlen konnten.
Das Wasser ist klar, aber voll von Algenzeug und so. Das ist aber alles nicht so schlimm, denn die Abkühlung war sehr gut. Um 17.45 Uhr sind wir dann zurückgegangen, weil wir keine Lampe dabei hatten und wir den Weg nicht richtig kennen.
Die Zeit war genau richtig, denn danach hätten wir nichts mehr gesehen. An unserer Zeltherberge angekommen, haben wir dann unseren deliziösen Dosen-Thunfisch mit Oliven und Crackern gegessen. Und dann hat's BAAAAM gemacht... Es hat einen riesen Schlag getan! Neben uns ist eine Kokusnuss vom Baum gefallen. Heidernei! Wir sollten also etwas aufpassen, wenn wir uns hier bewegen, den rund um unser Zelt sind ganz viele, schöne Palmen ;-).

Der 1. Blick auf's Meer...
 
 
So viele Palmen...
 
Der Local-Bus
 
Die Todes-Zone
 
Die Abendsonne...
 
Good Night Columbia...!
 
 
 
 

Montag, 27. Mai 2013

Ciudad Perdida - Lost City Trekk Columbia

Es war nicht einfach nur Regen der auf unser Camp runterprasselte, sondern es schien, als hätte jemand vergessen die Dusche über uns auszustellen.
So ist das nachmittags, wenn man in der Regenzeit durch den columbianischen Regenwald wandert.
Aber heute - an Tag 2 - des Trekks kann mir das völlig egal sein, denn ich liege unter einem Wellblechdach auf so einer Art Bett und erhole mich von dem anstrengenden Tag gestern und dem heutigen Vormittag.

Gestern ging es nämlich los. Maria und ich sollten um ca. 9 Uhr vom Hostel abgeholt werden. Natürlich sind wir erst um 10 Uhr weggekommen, weil wir noch auf ein paar Engländer warten mussten.
Auch danach ging es noch nicht wirklich los, denn wir mussten erstmal zum Büro der Trekking-Agency, damit alle bezahlen konnten (wir hatten das schon am Vortag erledigt). Danach ging es mit einem 4x4 Jeep, den ich ja schon von der Salar de Uyuni Tour kenne, los. 4 junge Engländer, Maria, der Fahrer und ich. Soweit so gut. Beim ersten Stop - an einem anderen Hostel - waren wir dann doch alle ziemlich verwundert, denn es sollten 2 weitere Personen in den Jeep. Äh? Wo sollen die bitte hin? Nach ewigen Diskussionen, das wir ein Taxi dazu nehmen wollen, weil uns diese Tour schließlich 600.000 k. Pesos (was ca. 252€ entspricht) pro Personen kostet, sind wir dann doch zu neunt! In einem Jeep losgefahren. 2 vorne - 4 auf der 1. Rückbank und 3 ganz hinten auf der mini Rückbank. Wir Mädels sind ja ziemlich klein, deshalb war es für uns nicht so schlimm, aber die Jungs haben sich in der 2. Reihe buchstäblich gestapelt.
Die Bedingung war, max. 15 min Fahrt und dann nimmt ein anderes Auto eine Person mit - das hat sogar geklappt.
Witzig war, dass uns sogar die columbianischen Polizei angehalten hat und von allen die Pässe kontrolliert hat - zur Anzahl der Personen im Jeep und das es ausgesehen hat wie ein Viehtransport hat der gute Mann nichts gesagt.

Jedenfalls wurde bei diesem Stop eine der Nachkömmlinge in ein anderes Auto umgesiedelt, was sehr gut war, da wir noch eine 2 Stündige Fahrt vor uns hatten. Sie führte uns an unsere erste Station nach Machete (ein Ort) gebracht, wo es zum Mittag Sandwiches gab. Ab hier ging es dann los. Insgesamt waren wir 17 Personen plus 3 Guides und 2 Mulies. Jeder musste sein Zeug selbst tragen - die Mulies haben das Essen transportiert. Natürlich haben wir nicht unsere großen Rucksäcke mitgenommen, sondern nur unsere kleinen mit ein paar Klamotten und den wichtigsten Dingen.
 
Wir sind 7,6 km durch den Regenwald gestapft. Die Temperatur war so ca. 30 Grad und die Luftfeuchtigkeit extrem hoch. Wir haben uns durch richtig dicken Schlamm die Berge rauf und runter gekämpft, so dass wir aussahen wie die Schweine. Zwischenzeitlich hat es angefangen zu schütten und wir wurden klitsch nass. Ich hatte mir überlegt, ob ich die Regenschutztüte meines Rucksackes abmachen soll, um damit die Wege einfach auf dem Hintern runterzuschlittern ;-). Da ich aber auch meine externe Festplatte mit meinen hochheiligen Fotos im Rucksack hatte, habe ich das dann doch lieber gelassen. Warum Ich die Festplatte dabei habe? Laptop und Festplatte dürfen niemals zusammen irgendwo lagern, denn wenn mein Gepäck geklaut wird, habe ich immernoch die Fotos. Bis auf die Festplatte, meinen Pass und meine Visakarte kann ansonsten meinetwegen alles wegkommen...

Der Dreck, der Regen und der super anstrengende Weg, wurden durch den sagenhaften Anblick den Regenwaldes locker wieder weg gemacht. Hier gibt es viele witzige Ungeziefer und Tiere (Frösche, Kröten, Flusskrebse, Truthähne, Kühe, Schmetterlinge, Schlangen etc.). Vor allem Glühwürmchen flattern hier abends immer rum.

Auf unserem Weg treffen wir ständig auf Soldaten die hier überall im Regenwald stationiert sind, um die Guerillas im Zaum zu halten. Ihr Einsatz hier im Regenwald dauert immer 3-6 Monate. Mit denen möchte ich wirklich nicht tauschen, denn Sie schleppen neben ihren Maschinengewehren auch ihre ganzen Sachen mit, was wesentlich mehr ist, als bei uns.
Wir treffen wirklich oft auf die Jungs - manchmal auf größere Lager, dann auf kleine Gruppen und ab und zu auf Einzelkämpfer. Zwischenzeitlich habe ich mich gefragt, ob ich eigentlich Schiss haben soll, dass sie auf Guerillas teffen und wir mitten reingeraten oder ich mich sicher fühlen soll, weil sie überall sind und somit die Guerillas fern halten. Laut unserem Guide sind in dem Teil in den wir uns bewegen momentan keine Guerillas und die Soldaten sind da, damit das so bleibt - zum Schutz der Touristen.

Im Regenwald wohnen auch immer wieder vereinzelt Menschen - meistens Cafébauern. Die bauen aber nicht nur Café an, sondern auch andere Pflanzen wie Canabis oder Koka für den Eigenbedarf ;-).

Am frühen Abend kamen wir dann am ersten Camp an. Hier gab es keine Betten, keine Zelte oder sowas, sondern nur ein Wellblechdach und darunter Hängematten. Dort hatten wir noch einen Naturpool zum Baden und um unsere Sachen zu waschen. Am Abend haben wir dann zusammen gegessen und noch ein bisschen President, Vice President, Asshole und Vice Asshole gespielt - auch bekannt als "Arschloch". Leider hatte keiner Uno dabei - das werde ich mir aber demnächst zulegen.
Abends wird man von Mosiktos und anderen Tierchen förmlich gefressen!

Bevor es ins Bett ging, hat uns unser Guide noch erzählt, was wir am nächsten Tag so machen werden und worauf wir in der Nacht achten sollen... Sollte jemand auf die Toilette müssen oder so, sollen wir auf keinen Fall einfach so aus der Hängematte steigen! Wir sollen immer erst unter die Hängematte leuchten, da dort nachts immer wieder Schlangen und ähnliche Tiere sind! Der letzte Todesfall durch einen Schlangenbiss ist 2 Jahre her.

Am nächsten Morgen sind die 4 Engländer und 3 andere mit einem Guide schon früh morgens um 6 Uhr losgezogen, da sie die Tour in 3-4 Tagen machen, um pünktlich zum Champions League Finale zurück zu sein.
Wir sind entspannt um 9 Uhr gestartet und wieder rund 7 km gelaufen. Unsere nächste Station ist die Station Mumake, in der ich momentan gerade liege und schreibe.
Am Vormittag war der Weg ebenfalls sehr anstrengend, aber nicht ganz so schrecklich wie der gestrige. Es ist zwar super anstrengend aber auch sehr abwechslungsreich. Bei jedem Schritt muss man aufpassen, wo man hin tritt, sonst rutscht man ggf. ab und an manchen Stellen geht es höllisch tief runter.
Heute haben wir dann auch das erste indigene Dorf gesehen. Die Menschen leben hier tatsächlich sehr spartanisch und Männer und Frauen leben in getrennten Hütten. Die Jungs und Mädchen kann man kaum voneinander unterscheiden, da sie alle gleich aussehen. Um sie unterscheiden zu können, tragen die Mädchen Ketten und die Jungs einen traditionellen Mochilla (Umhängetasche) und ein Poporo. 
Die Hütten in denen sie leben heißen Boillos. Sie schneiden sich nie die Haare und die Frauen müssen Barfuß laufen. Die Männer tragen Gummistiefel.

Heute Nachmittag wandern wir nicht weiter, sondern bleiben in unserem Camp. Natürlich sind unsere Sachen über Nacht überhaupt nicht getrocknet, weshalb wir es hier nochmal versuchen. Sie sollen zumindest nur noch feucht sein und nicht mehr triefen - das reicht uns schon ;-).

Tag 3 - 05:30 Uhr - aufstehen! Die nassen Klamotten anziehen - bahhhh... Wir haben heute einen weiten Weg vor uns!
Im Regenwald herrscht eine andere Zeit... Gegen 18:30 Uhr ist es stockdunkel und morgens wird es um 05:00 Uhr hell.

Wir haben heute wieder rund 7 km zurückgelegt und sind im nächsten Lager angekommen. Es ist nicht die Anzahl der Kilometer die uns anstrengend, sondern der Weg an sich - das ist teilweise eher klettern als wandern und fordert hohe Konzentration. 
Es ging wieder einige Berge auf und ab und wir mussten mehrere Flüsschen überqueren. Am Vormittag sind zwei neue zu und gestoßen, die die Tour in 4 Tagen machen - Luke (Amerikaner) und Olly (Australier). Da wir mehrere Amerikaner und Australier dabei haben, lerne ich wieder unheimlich viele wertvolle interkulterelle Kommunikationswörter wie... "Motherfucking son of a bitch", "No Wuckies" oder "Fuck the fucking fuckers" kennen... "Fuck" kann nämlich als Nomen, Verb und Adjektiv verwendet werden ;-).
Die zwei sind Mega witzig und wir lachen unheimlich viel.
Nach der abendlichen Kartensession und der Geschichte unseres Guides ging es dann um 20:00 Uhr ins Bett.
Der Guide hat uns heute Abend erklärt, wie ein Poporo funktioniert. Ein Poporo ist sowas ähnliches wie ein Kürbes - es wird ausgehüllt und es kommt ein Mineral rein, was mit einem Stäbchen zerstampft wird - das zerstampfte Mineral kommt dann in den Mund und es aktiviert bzw. verstärkt die Wirkung der Kokablätter. Kein Hunger, keine Müdigkeit etc. Es hat aber ansonsten keine Wirkung und ist wesentlich lower als das uns bekannte Kokain. Mit dem 18. Lebensjahr bekommen es die Jungs des Stammes. Ausserdem schreiben sie aussen mit dem Mineral ihre Träume drauf. In ihrer Umhängetasche (mochilla) haben sie die Kokaleafs. 
Jetzt geht es ins Bett, denn morgen müssen wir um 05:00 Uhr aufstehen und wir werden dann die Ciudad Perdida "Lost City" erreichen.

Tag 4 - der Tag der Tage
Nach einer Flussdurchquärung (Hüfttief) im Morgengrauen trennten uns noch ca. 1200 Stufen (original) von den ersten Terrassen der Ciudad Perdida. Die Ciudad Perdida ist nach dem Machu Piccu eine der größten wiederentdeckten präkulumbischen Städten Südamerikas.
Insgesamt besteht sie aus ca. 200 Terrassen und liegt zwischen 900 und 1200 Meter Höhe. Sie wurde von ca. 700-1600 erbaut. 
Die ganze Geschichte dazu erzähle ich hier nicht, wer Interesse daran hat, kann es gerne im Internet nachlesen.

Die ersten Terrassen waren noch nicht so spektakulär, aber je höher wir kletterten desto beeindruckender wurde es. Die Aussicht über die Hauptplattformen - dem heiligen Platz war der Hammer. Was anders ist als bei anderen Ruinen und darum auch sehr schön zu sehen und zu fühlen, ist dass es noch indigene Nachfahren gibt (die oben beschriebenen Tayronas), die um die Ciudad Perdida leben und immer im August ihrer Zeremonien dort feiern und es für den Tourismus geschlossen ist.
Wir haben uns ehrere Plattformen und auch ein Muster-Bohio (Haus der Indigenen) angeschaut. Die rund 2 quadratkilometer große Ciudad Perdida ist jedoch nicht komplett für den Tourismus freigegeben. Viele Terrassen wurden so gelassen, wie sie waren und nicht freigelegt. Auch das verleiht dem Ganzen irgendwie noch etwas mystisches.

Nach dem Abstieg der 1200 Treppenstufen und dem Weg über den Fluss ging es dann wieder zurück ins Camp wo wir die letzte Nacht verbracht hatten. Dort gab es Mittagessen, bevor es dann in Camp 2 zurückging. Camp 3 war leider nicht so schön, da sich in unseren Betten Bettwanzen tummelten und wir somit unendlich viele Stiche hatten.
Unser Weg zurück ins Camp startete erst nach dem Mittagessen, was auch heisst, dass uns der nachmittägliche Regenschauer im Nacken hängt. Ein Teil der Gruppe war fitter, als der andere und somit splittete sich die Gruppe.
Gruppe 1 (Olly, Luke, Bobby, Lauren, Holly, Michele, Maria und ich) veranstalteten einen regelrechten Dschungel-Run und sind mit Vollgas durch den Dschungel gelaufen. Das war extrem anstrengend, weil wir die Berge runtergerannt sind und hier äußerste Konzentration gefragt ist. Jeder Stein kann quasi Dein "Genickbruch" sein. Es hat einen riesen Spaß gemacht und die dunklen Wolken über uns waren der Antrieb. Natürlich waren die Jungs irgendwann schneller und hatten einen Abstand von ca. 30 Metern. Und dann passierte, was passieren musste... Lauren stürzte! Sie ist berab auf einen losen Stein getreten und richtig heftig umgeknickt.
Maria und ich waren die einzigen, die noch direkt bei ihr waren. Bobby ist ihr Freund und er war der einzige, den sie in dem Moment um sich haben wollte. Ich bin demnach vorgerannt und habe durch den ganzen Dschungel nach Bobby geschrien und Maria ist bei ihr geblieben. Kauren konnte nicht mal mehr aufstehen.
Bobby war ja welch ein Glück noch nicht weit weg und kam direkt zurück. Auch die anderen kamen nach und nach zum Unfallort. Wir haben Lauren beim aufstehen geholfen, von Laufen konnte sie aber nur träumen. Nicht mal mit Stütze ging es. Der Knöchel wurde direkt dick - und zwar richtig - es schien aber nichts gebrochen zu sein.
Der Sohn des Guides war welch ein Glück auch mit in der schnellen Truppe und hatte auch ein Walki talki dabei. Gut - das bringt Dir im Dschungel jetzt auch nicht so viel, denn Hilfe ist 2 Tage weit weg. Egal - wir müssen weiter, denn der Regen kommt immer näher und es ist wie gesagt nicht einfach ein normaler, deutscher Regen...
Der schnellste Weg Lauren zu befördern ist demnach "Huckepack". Bobby, Luke und Olly haben Lauren abwechselnd die Berge getragen. Als sie am Anfang auf Bobby's Rücken gesessen hat, hat sie einen kleinen Panikanfall bekommen und Bobby hat einfach angefangen zu singen. Ich lief hinter den beiden und ich hatte nur den Gedanken - oh Gott, wenn das mir passiert - ich habe niemanden hier. Durch das Singen hat sich Lauren ganz schnell wieder geafangen - das war wunderbar. Wir anderen haben abwechselnd die Rucksäcke der beiden getragen. Auf den Wegen runter hat das Tragen dann aber doch lieber der Sohn des Guides "Ricardo - aka The Machine" übernommen. Dieser Kerl ist so krass. Er ist dünn wie eine Bohnenstange, hat aber eine Kraft und ein Talent sich die steilen, Gefälle mit Lauren auf dem Rücken runterzubewegen, dass ist einfach nur krass.
Zwischenzeitlich ist uns dann noch eine Mini-Schlange über den Weg gelaufen - es war aber trotzdem eine von den sehr gefährlichen.
Kurze Zeit später ging es dann los - Regen und zwar in Bindfäden! und wir mitten im Dschungel. Die Wege verwandelten sich blitzschnell in eine Schlammschlacht, kleine Wasserrinnsale wurden zu Bächen durch die wir hoch und runter laufen mussten. Wir mussten uns teilweise an den glitschigen, großen Steinen die am Ufer des Flusses liegen und teilweise bis zu den Bergen hochgehen entlanghangeln.
Innerhalb von wenigen Minuten waren wir triefnass. Immer wieder haben sich die Jungs mit dem Tragen von Lauren abgewecheselt und wir standen teilweise knietief im Wasser, um sie über Steine und Gewässer zu heben.
Auf dem Weg ist jeder der "großen Jungs" ebenfalls einmal heftig gestürzt - es ist aber nichts weiter passiert. Man hat die Panik jedoch in allen Gliedern gespürt.
Letztendlich haben wir es dann alle gut in unser Ziel-Camp geschafft und konnte erstmal tief durchatmen. Was ein Tag! Wie gut, dass das alles nach der Ciudad Perdida passiert ist.
Laurens Fuß war mittlerweile 50% dicker und blau - wirklich was zum Kühlen, außer Flusswasser hatten wir aber nicht - es musste also so gehen. Eine Bandage sollte das ganze Stützen.
Die allabendliche Kartensession haben wir natürlich trotzdem gestartet und Lauren konnte erfreulicherweise auch schon wieder lachen.

Tag 5 - der Rückweg
An Tag 4 und 5 mussten wir weitaus mehr laufen, als an Tag 1-3. Da wir den Weg zur Ciudad Perdida hatten (hin und zurück) und dann den restlichen Weg von 3 Tagen in 2 Tagen zurücklegen mussten. Mittlerweile waren wir aber alle relativ fit, weshal das nicht so schlimm war.
Aufgrund von Laurens Unfall mussten wir an diesem Morgen alleine (ohne Guide) losziehen. Der Guide und Bobby blieben bei Lauren, die auf ein Mulie warteten, um sie zurück zu transportieren.
Natürlich splittete sich die Gruppe irgendwie wieder und Olly, Luke, Michele und Holly rasten vor. Der andere Teil war jedoch so langsam, dass Maria und ich eine eigene Gruppe bildeteten. Eigentlich wollten wir die vordere Gruppe einholen, um mit ihnen zusammen zu laufen...
Wir sind ziemlich losgeheizt und haben keine richtige Pause gemacht, denn wieder kamen die grauen Wolken und ich wollte nicht wieder so nass werden wie am Vortag (schweissnass sind wir zwar eh immer, denn die Brühe läuft nur so, aber dieser Regen ist einfach nur krass und verwandelt alles in einen Matschkampf). Auf unserer Strecke lag nämlich nun auch wieder die "rote Hölle" - Matschhölle von Tag 1 - die will ich bitte nicht im Regen bewältigen. Wir kämpften zwischenzeitlich echt mit unseren Kräften, denn zum Frühstück gab es nur 3 Scheiben Toastbrot und Ei - das ist einfach keine gute Basis.
Teilweise kamen uns die Wege ziemlich unbekannt vor und wir waren uns unsicher, ob wir von dort gekommen waren. Wir kamen einmal kurz hintereinander 2 mal an den großen Fluss, um ihn zu überqueren und das kam uns sehr merkwürdig vor. Wir gingen also nochmal ein Stück zurück, es gab aber keinen anderen Weg. Also - wir gingen weiter.
Auf dem Weg ist immer mal ein Indigener Einwohner ein Stück mit uns gelaufen, was doch sehr angenehm war, denn so wussten wir - wir sind nicht ganz alleine.
Schlussendlich kamen wir um 11 Uhr in Machete - dem Ausgangsort an. Aber, keiner außer uns war da! Wie konnte das denn sein? Die schnelle Truppe war doch vor uns???
Nun ja, an Camp 1 hatte die schnelle Truppe einen Stop eingelegt, um ein Stück Flussabwerts eine Schwimmpause einzulegen, genau in dieser Zeit haben wir sie ohne es zu merken überholt.
Nach uns erreichte Lauren auf dem Mulie das Ziel und war sehr froh uns sehen. Sie sagte, dass uns schon alle vermisst haben und die Jungs über Walki Talki nach uns gesucht haben. Sie haben dann unterwegs aber ein paar indigene getroffen, die ihnen gesagt haben, dass wir unterwegs ins Dorf sind und alles gut ist. Es konnte ja keiner wissen, dass wir so durch den Dschungel gerast sind und wir die anderen überholt haben. Maria und ich haben die Strecke tatsächlich in 4 anstatt in 6 Stunden zurückgelegt.
Letztendlich kamen auch die schnelle Truppe und die langsame Truppe ins Ziel und wir konnten gemeinsam unsere Wiedervereinigung und ein paar Club Columbia Bieren feiern.

Am Abend hat sich dann noch die ganze Truppe zu einem Abschiedsabendessen getroofen, weil es echt richtig witzig war. Lauren und Chloe haben beide heute Geburtstag und wir wollten reinfeiern, um 22:30 Uhr sind wir dann aber doch alle ins Hostel zurückgegangen, weil wir fast uf den Tischen eingeschlafen wären.

Diese Tour war absolut genial und ich würde sie jedem weiterempfehlen!
Danke an Olly, Luke, Lauren, Bobby, Maria, Holly, Michelle, Tom, Chloé, Arne und Anne
für diesen genialen Trip!

P.S.: Ach ja! Jetzt kann ich es Euch ja sagen... warum überall im Dschungel Soldaten sind...
Im Jahr 2003 wurden 8 Touristen für 102 Tage von der Guerilla entführt. Sie haben damit den Bau von Schulen etc. erzwungen. Es gibt zur Entführung auch einen Film, wie der genau heisst, weiss ich aber nicht.
 
                                Ciudad Perdida - der heilige Platz


The Red Hell
 
 
Dschungel - Banana trees
 
Ein paar indigene Kids
 
 
 Der Ausblick vom heiligen Platz
 
Ein Bohio (indigenes Haus)
 
Mehr Bilder folgen - es dauert leider einfach zu ange und ich will weiter :-)
 

Mittwoch, 22. Mai 2013

Auf dem Weg zur Sierra Nevada Kolumbiens

Heute starte ich zu einer 5-tägigen Trekking Tour durch die Sierra Nevada Kolumbiens... Es gibt eine verlorene Stadt zu entdecken!

Sollte ich in 7 Tagen noch nicht geschrieben haben, könnt ihr langsam nen Suchtrupp losschicken ;-)

Bis bald!

P.S.: Hier noch ein schöner guten Morgen Song: http://youtu.be/bS2P0eccAdI

Feelings - der etwas andere Blogeintrag

Normalerweise schreibe ich immer über meine Reise und was ich auf dieser so alles erlebe...
Heute möchte ich jedoch mal über mich schreiben und wie es mir eigentlich so geht.

Die vielen Erlebnisse, die unterschiedlichen Menschen die ich kennenlerne und die Länder die ich entdecken darf sind wunderbar. Ich bin froh, dass ich die Entscheidung mein Leben in Deutschland mehr oder weniger auf Eis zu legen, getroffen habe.
Ich bereue nicht, dass ich meinen Job, meine Wohnung, mein Auto und sonstiges aufgegeben habe.
Erstaunlicherweise ist auch nicht das eingetreten, wovor ich die größten Bedenken hatte... meine Arbeit bzw. eine Aufgabe zu vermissen - zumindest jetzt noch nicht.
Wie auch? Ich habe ja gar keine Zeit - meistens hetze ich mehr oder weniger von einem zum anderen Highlight.
Das ich meine Reise trotzdem genieße, dafür sorge ich in der letzten Zeit mehr, was mir sehr gut tut, denn diese Hetzerei ist mindestens genauso anstrengend, wie arbeiten.
Jede Nacht schläft man mit 4-10 anderen Leuten, die man meistens nicht kennt in einem Raum. Natürlich gehen die nicht alle gleichzeitig ins Bett und es ist fast unmöglich mal etwas Zeit und Ruhe für sich zu haben und komplett ungestört zu sein.
Auf solch einer Reise hat man zwar viele, sehr beeindruckende Erlebnisse, aber man lernt auch sich selbst besser kennen und muss sich mit den verschiedensten Dingen beschäftigen, die einem in den Kopf kommen. Das fängt bei Lebensereignissen in der Vergangenheit an, geht über das Jetzt und endet logischerweise mit dem phylosophieren über die Zukunft.

Was mir auf dieser Reise demnach etwas fehlt, ist das Alleinsein, aber auch meine Familie und meine engsten Freunde mit denen ich mich eben nicht einfach mal schnell austauschen kann.
Einfach mal mit einer vertrauten Freundin reden, wenn ich es gerade möchte... das ist aufgrund der Zeitverschiebung und da alle Anderen arbeiten müssen, fast unmöglich.

Ich versuche mir meine Zeit zu nehmen, indem ich fast jeden Abend im Bett liege und Musik höre. Musik ist eines der besten Tools für mich, um abzuschalten.

Irrsinnigerweise möchte ich zu anderen Zeitpunkten alles andere als alleine sein, vor allem bei wunderbaren Erlebnissen - die würde ich liebend gerne mit dem ein oder anderen teilen.

Das hört sich jetzt alles ziemlich melancholisch an... das ist es auch... aber ich verspreche Euch - es geht mir gut und ich komme deshalb nicht nach Hause ;-)


Die Hostel-Mieze

Dienstag, 21. Mai 2013

Santa Marta - Columbia

Nachdem ich die Isla Baru verlassen habe, war ich noch für zwei Nächte in Cartagena. Ich mag die Stadt, außerdem brauchte ich die Zeit, um noch ein paar Dinge zu organisieren.

Wie ihr wisst, treffe ich mich am 01.08. mit meinen Eltern und Lena in Washington, worauf ich mich schon sehr, sehr freue. So schön dieser Besuch auch ist, so anstrengend ist er momentan auch für mich, denn ich muss entscheiden, was ich bis dahin noch sehen will...

Was ich in dieser Reise leider nicht unterbringen kann, ist:
Peru
Ecuador
Galapagos

Auch in Kolumbien kann ich leider nur einen Bruchteil von dem sehen, was ich eigentlich sehen wollte... die Cafe-Region und das Amazonasgebiet schaffe ich leider nicht, ebenso San Gil und Medellin.

Dafür warten in den nächsten 3 Wochen noch so einige Abentuer auf mich...

Heute bin ich mit einem Shuttlebus für 42.000 k. Pesos ca. 4,5 Stunden weiter in Richtung Norden nach Santa Marta gefahren. Santa Marta ist eine der ältesten Städte in Südamerika und hat die 1. Kirche des Kontinents.
Die Stadt wirkt auf den ersten Eindruck etwas chaotisch - genau das macht sie total sympathisch.
Auf dem Weg hier her haben wir einige Traveller in Taganga - einem Hippidorf rausgelassen. Die Sicht auf die Berge und das Meer waren zwar schön, aber ich muss dort nicht unbedingt eine Nacht verbringen. Das hätte ich nur gemacht, wenn ich Zeit hätte.
Die habe ich aber leider nicht...

Unser Hostel hier heißt "La Brisa Loca" - und kostet 20.000 k. Pesos die Nacht (ca. 8,50€). Es hat eine kleine Küche in der man schlafen kann und hier gibt es einen tollen Pool, ne Bar und eine schöne Dachterasse. Ich lasse grad die Beine im Pool baumeln und schreibe den Blog ;-).

Morgen den Tag verbringe ich hier in der Stadt und am Mittwoch werde ich mich dann auf den 5-Tages Treck durch den Dschungel zur Ciudad Perdida "Die verlorene Stadt" machen.
Maria ist auch noch mit dabei - sie wird wahrscheinlich auch mitkommen.

Danach warten weitere grandiose Dinge auf mich - dazu aber erst später mehr!




La Brisa Loca Hostel - Poolview

Sonntag, 19. Mai 2013

Mit der kolumbianischen Marion zur Isla Baru - Playa Blanca

Eigentlich wollte ich unbedingt auf die Isla Mucura, die mir wärmstens empfohlen wurde, jedoch ist das eine Privatinsel die von Cartagena aus sehr schwierig erreichbar ist, bzw. wenn dann nur für sehr viel Geld.
 
Es musste also eine Alternative her - diese lautete Isla Baru mit dem Playa Blanca. 
 
Am Dienstagmorgen habe ich mich dann mit Maria zum Hafen aufgemacht (Maria fand die Idee auf eine Insel zu fahren gut und hat sich mir angeschlossen). Unsere großen Backpacks konnten wir für 2.000 k. Pesos pro Tag im Hostel einschließen. Die kolumbianische Marion hat uns dann in ca. 3 Stunden zu unserem Ziel gebracht. Normalerweise dauert die Fahrt mit einem Speedboot max. 1 Stunde, allerdings haben wir verschiedene Touri-Stops gemacht. Wie gut, dass wir nicht nur die Tagestour gemacht haben, sonst hätten wir uns ziemlich geärgert. Den Stop am Oceanium haben wir also nur "wartend" an einem Beach verbracht. Die Touri-Fahrt hat 40.000 kolumbianische Pesos gekostet, was ca. 17€ sind. Das hat verschiedenen Stops und ein Mittagessen beinhaltet. Für die Rückfahrt fallen weitere 10.000 k. Pesos an.
 
Gegen Mittag kamen wir dann endlich am Playa Blanca an - nach dem Essen sind wir direkt abgezischt und haben uns auf die Suche nach einem Touri-freien Ort gemacht.
Den haben wir recht schnell gefunden, da die Touri's anscheinend nicht gerne weit laufen. Ein paar hundert Meter weiter war kein Touri mehr zu sehen.
 
Auf dem Playa Blanca gibt es verschiedene Möglichkeiten um zu übernachten:
1. man mietet ein Zelt
2. man mietet eine Cabana
3. man nimmt sich das teure Hotel
4. man bringt sein eigenes Zelt mit und schlägt es auf
 
Was man wissen sollte ist, dass es keine Duschen oder sowas gibt... meistens auch keine Elektrizität für Gäste... (außer im Hotel).
 
Es gibt auf der Insel irgendwo eine Art "Dorf" wo man etwas zu essen und zu trinken kaufen können soll, allerdings ist das wohl sehr teuer. Am Beach direkt gibt es kleine Kioske, bei denen man das aller nötigste für ebenfalls viel Geld bekommt. 1L Wasser kostet 5.000 k.Pesos - ca. 2,10€!! Ein Bier dagegen nur 3.000 k. Pesos... Außerdem laufen den ganzen Tag die klassischen Verkäufer am Beach auf und ab und vesuchen ihre Waren zu verkaufen.
 
Was ein Glück hatte sich vorher jede von uns einen 5L Kanister mit Wasser gekauft, so dass wir damit relativ gut über die Runden kamen.
 
Wir haben uns dann schließlich in eine Cabana mit einer Matratze und einen Moskitonetz eingemietet. Da wir 3 Nächte bleiben wollten, haben wir es tatsächlich geschafft, den Preis von 20.000 k. Pesos auf 10.000 k.Pesos (ca. 4,20€) runterzuhandeln. Wo in der Karibik kann man bitte sonst so günstig nächtigen? Genial!
Wir hatten nur ein sehr einfaches Klo (siehe fotos), keine Dusche, keine Elektrizität (somit auch kein Licht) und auch sonst nichts :-).
 
Aber wir brauchten ja auch eigentlich nur unseren Bikini, Sonnencreme und ein Handtuch.
Gut, am zweiten Tag abends, nach etlichen Schichten Sonnencreme, Salzwasser und Insektenschutzmittel haben wir dermaßen geklebt, dass wir kurz davor waren nicht mehr vom Bettlaken wegzukommen...
Glücklicherweise schreien die "Verkäufer-Jungs" immer recht laut, weshalb wir am nächsten Morgen um 06:20 Uhr von einem Boot mit "Süßwasser-Kanistern" geweckt wurden. Süßwasser???? Jaaaa - wir nehmen einen Kanister - 15 Liter für 2.000 k. Pesos.
Unglaublich aber war - am dritten Abend konnten wir uns mehr oder weniger "waschen". Wir haben eine Schüssel mit Wasser gefüllt und eine Colaflasche ausgeschnitten, so dass wir etwas zum scheppen hatten. Mit unserem "Schepper" haben wir dann Wasser über uns geschüttet und uns gewaschen. Das Wasser was runterlief wurde dann wieder unten in der Schüssel gesammelt und konnte weiterverwendet werden.
Wenn ich eins auf dieser Reise lerne, dann ist es tatsächlich der sparsame Umgang mit Dingen wie Wasser, Waschmitteln etc.
 
Allerdings hat es für das Haarewaschen nicht gereicht. Es war quasi eine 4-Tages-Hardcore-Sonnen-und Salzwasser-Packung ;-).
 
Wir haben die gesamten 4 Tage nur am Beach gelegen und folgendes gemacht:
1. gesonnt
2. ins Meer gegangen
3. gesonnt
4. im Meer geplanscht
5. gesonnt
6. im Meer geschwommen
7. usw. :D
 
Am Abend sind wir dann immer in eine der beiden Strandbars gegangen, um dort zu essen und den Abend ausklingen zu lassen. Eine kleine Live-Performance hat den 2. Abend versüßt. Es waren insgesamt ca. 15 Personen am Beach - man sollte also unbedingt unter der Woche auf die Insel fahren, da auch am nächsten Abend max. 40 Leute dort waren. Am Wochenende wird es dann sehr voll.
 
Ein Highlight war sicherlich die Kuh, die jeden Nachmittag am Strand spazierengegangen ist (siehe Foto).
 
Am Samstag wurde es dann unglaublich voll! Wochenende halt... es war aber eh unser letzter Tag und die Touri's haben sich hauptsächlich am vorderen Strand aufgehalten.
Wir haben die letzten Stunden am Strand sehr genossen und sind dann mit einem Kamikaze-Fahrer wieder in Richtung Cartagena geheizt.
 
Zurück in unserem Ausgangshostel haben wir dann auch unsere Backpacks wiederbekommen und sogar noch Betten für die nächsten beien Nächte bekommen (leider nur mit Aircondition, aber besser wie gar kein Bett!).
 
Tagsüber war es übrigens immer etwas bewölkt, weshalb meine Bilder nicht schön geworden sind. Es war aber perfekt, um den ganzen Tag am Beach zu liegen...
 
 
Caribbean - Feeling
 
Die kolumbianische Marion hat uns auf die Isla Baru gebracht
 
Überall werden Waren verkauft... auch auf dem Boot
 
Die Frau mit den Kokos-Sweets...
 
Unsere Toilette von außen... (Die Klohspülung ist das Wasser in der weißen Kiste...)
 
Unsere Toilette von innen...
 
Unsere Cabana - oben links ;-)
 
Eine der beiden Bars
 

Ein karibisches Frühstück... mjammi...

Good morning Columbia
 
Frutas...?
 
Jeden Nachmittag machte sie ihren Spaziergang am Beach...
 
Live-Band am Abend
 
Beach
 
So romantic... my first dinner with Maria ;-)
 
 
 
 
 
 
 
 

Mittwoch, 15. Mai 2013

Next Stop: Columbia

Ich hatte meiner Mum eigentlich gesagt, dass ich nicht nach Kolumbien reisen werde... ABER- es kommt immer anders, als man denkt!

Ich bin in Kolumbien - in der Stadt Cartagena de Indiens (im Norden - Karibikküste).

Und ja - es war die absolut richtige Entscheidung. Kolumbien hat mich in seinen Bann gezogen - es ist der Hammer. Die Atmosphäre dieses Landes ist überwältigend - die Lebensfreude der Menschen, die Musik, die bunten Häuser, die frischen Früchte, das Meer - es ist genau das, was ich mir gewünscht hatte.

Ich bin momentan in der Altstadt in einem Hostel namens Makako untergekommen, werde aber morgen mit einer Argentinierin namens Maria zusammen auf die Isla Playa Blanca fahren und dort für ein paar Tage bleiben.
Heute habe ich mir wie immer erst mal die Stadt angeschaut und mich durch die örtlichen Köstlichkeiten gefuttert.

Besonders die Altstadt ist wunderschön - Cartagena de Indiens ist von einer alten Stadtmauer umgeben und hat viele, schöne alte Häuser. Die columbianischen Straßenhändler und die Musik überall machen die karibische Atmosphäre aus.

Best Food today: 
frische Mangos (es ist momentan Hauptsaison)
Granaldinas (die sind witzig zu essen - wie eine Art Granatapfel, allerdings kann man die Kernchen essen und sie sind mit einem schleimigen, grauen Glibber umgeben)
Der Ausblick vom Balkon meines Hostels


Granaldina- Frucht

Wenn ich von der Insel zurück bin, folgen weitere Bilder - ich muss sie nur erst rüberziehen ;-)

Cartagena Innenstadt
 
Favorite Food: Aripa (con huevos)
 
Aripa's... mmmmhh
 
So werden die Aripa's zubereitet...
 
Süßwaren in der Innenstadt...
 
 
 

Unsere Zeit in Cochabamba

Ich hatte während meiner Zeit in Cochabamba wo ich in 2 verschiedenen Familien gelebt habe, nur begrenzt Zugang zum Internet, weshalb ich meinen Blog nicht schreiben konnte. Allerdings ist neben Spanisch-Unterricht, Krankenhaus-Arbeit und Familystay nicht viel passiert, weshab ich diese Zeit nur kurz zusammenfasse und die Bilder für sich sprechen lassen möchte.
 
In der ersten Woche habe ich in einer Familie gewohnt, die absolut nett war, bei der ich mich allerdings mehr wie in einem Hotel und nicht in einem Familystay gefühlt habe. Um Spanisch zu lernen und die Kultur kennenzulernen, ist es nicht sehr hilfreich, wenn ich die meiste Zeit alleine am Tisch sitze. Aus diesem Grund bin ich in der zweiten Woche in eine andere Familie umgezogen und das war die absolut richtige Entscheidung.
 
Ich habe bei Roxana und ihrem Sohn Elian gewohnt und hatte eine extrem witzige Zeit. Roxana ist ein echter Sonnenschein und hat immer gute Laune. Sie arbeiten von 14-21 Uhr und hat sich morgens vor der Schule immer die Zeit genommen, um mit mir zu frühstücken und mit mir zu sprechen. Abends nach der Arbeit hat sie das ebenfalls gemacht und dazu noch Vokabel abgefragt. Wir haben ewig erzählt und sehr viel gelacht.
 
Mittags und abends habe ich immer bei der Oma gegessen, denn in Bolivien leben meistens alle Generatinen in einem Haus. Die Großeltern und eine Haushälterin kümmern sich um das Essen für alle anderen Fmilienmitglieder. Übrigens wünscht man sich in Bolivien nicht vor dem Essen "Guten Appetit", sondern man sagt nach dem Essen "Gracias" zu allen die am Tisch sitzen - die anderen erwiedern darauf "provecho". Die Kutur ist, dass Jeder dann anfängt zu essen, wenn er an den Tisch kommt und aufsteht und geht, wenn er fertig ist - egal, ob noch jemand anderes am Essen ist. Ausserdem läuft grundsätzlich der Fernseher beim Essen und das in einer unglaublichen Lautstärke!
Das mag ich ja gar nicht, aber wer eine andere Kultur kennenlernen möchte, der muss sich auf alles einlassen :-).
Letzten Sonntag waren wir dann tatsächlich 14 Personen und haben alle zusammen gegessen, war ein super Abschied für mich war.
 
Während meiner Zeit in Cochabamba habe ich ein paar mal Steffi ins Krankenhaus begleitet und Zeit mit den Kindern verbracht. Der erste Tag war sicherlich der härteste - danach wurde es irgendwie fast zur Routine (auch wenn sich das etwas hart anhört). Man sollte sich jedoch vor Augen halten, dass sich die Kinder über jede Minuten die man mit ihnen verbringt freuen.  
Beim zweiten Mal waren wir bspw. in der Infections-Station bei den Mädels. Das Mädchen auf dem Foto durfte noch an diesem Nachmittag nach Hause gehen, was für uns sehr schön zu sehen war.
Und auch beim nächsten Besuch bei den Jungs von der Oncologica hatten wir schöne Momente. Der Junge, dem es beim letzten Mal so schlecht ging, war richtig gut drauf und voller Elan. Ich habe den ganzen Nachmittag verschiedene Puzzle gemacht und Bücher gelesen.
 
Was bei den Kindern tatsächlich sehr schade ist, ist dass sie kaum Bildung erfahren. Der Junge ist beispielsweise 4 Jahre alt und kann nur bis 2 zählen, die Farben kennt er auch nicht bzw. kann er sie nicht erkennen. Das liegt vor allem daran, dass die Eltern kaum dort sind und sie somit keinen haben, der ihnen das beibringt.
 
Am Wochenende waren Steffi und ich auf dem Wochenmarkt und haben uns wie immer durch die regionalen Köstlichkeiten probiert. Wir waren an einem Tag auch auf sowas wie einer bolivianischen Mini-Expo - das hätten wir uns aber auch sparen können :-).
Interessant ist, dass in Cochabamba 2 Welten aufeinander treffen - die traditionellen Bolivianer die ihre Waren auf den Märkten und auf der Strasse verkaufen und die "Neuzeit-Bolivianer" die wie Du und ich in einer Stadt leben.
Was heraussticht sind tatsächlich arme Familien, die vom Dorf kamen und nun auf der Strasse leben. Die Kinder versuchen die ganze Nacht Zigaretten uns Süßigkeiten in den Bars zu verkaufen, was schon hart anzusehen ist.
 
Insgesamt war Cochabamba ok - es ist nicht die sehenswerteste Stadt, aber für einen Schulaufenthalt absolut ok. Die Schule war für mich sehr gut - ich habe nun einige Basics drauf und kann mich wesentlich besser durchschlagen - jetzt heisst es nur: Vokabeln pauken!
 
Ein paar Bilder aus dem Krankenhaus:
 
Ach ja! Liebe Mama, vielen Dank für Dein Mainzer Fastnachts-Souvenir, was Du mir mitgegeben hast. Ich habe es dem kleinen Jungen geschenkt, dem es so schlecht ging. Es ist bei ihm sicherlich sehr gut aufgehoben :-).
 
Sie durfte an dem Tag noch nach Hause gehen :-)
 
Die zwei "Schwestern" bei der Arbeit :-)
 
Cochabamba Markt
 
Traditional Bolivianos
 
An old couple having some lunch on the market...
 
 
 Einer der genialen Busse!
 
 
Roxana and me