Julia around the world...: Wild Card

What the hell...? Oh mein Gott, wenn etwas bei einem Start schief gehen kann, dann ist es folgendes...

Pünktlich um 15:00 Uhr kamen alle zum Club Nautico in Cartagena, um auf das Segelboot Wild Card zu gehen. Unsere großen Backpacks wurden verladen und nach und nach wurden einzelne Passagiere mit dem Dinky (Beiboot) zur Wild Card gefahren, die vor dem Hafen ankerte.

Beim Ausladen des Beibootes ist einem Crewmitglied eine Flasche Wein aus der Plastiktüte gerutscht und auf den Fuß gefallen. Er ht sich unglaublich tief aufgeschnitten und muss auf jeden Fall zum Arzt! Das ganze Boot war voll Blut...

Der Kapitän wollte ihn mit dem Dinky an den Pier fahren und ebenfalls die restlichen Passagiere holen, die unwissend am Pier warteten.

Leider sprang der Motor des Beibootes nicht an, weshalb erst ein neuer Motor her musste... Leider ging der zweite auch erst nach einer Reparatur und dann... Doch nicht!

Also - auch der zweite Motor wurde abmontiert und es musste gepaddelt werden! Es fehlen noch 8 Passagiere und der Patient muss erst mal zum Arzt. Unser Start wird demnach sicherlich noch einige Zeit dauern.

Da ich in der Vergangenheit erfreulicherweise schon kleine Einblicke in verschiedene Boote haben durfte, wusste ich, dass es teilweise ziemlich eng werden kann und versuchte recht früh auf die Wild Card zu kommen, deshalb bin ich auch schon da. Da es nur 2 Doppelkabinen gab und die schon weg waren, hat das nicht ganz so viel gebracht. Egal, ich teile mir mit einer Österreicherin einen winzigen Schlafplatz. Wir sind überbooked und haben 19 Passagiere + 3 Crewmitglieder. Von den 22 Personen sind insgesamt 5 Mädels und 17 Jungs.

Das wird hier auf dem relativ alten Boot ziemlich eng.

Egal - wenn erst mal alle da und genäht sind, wird es sicherlich ein witziger Trip!

Durch den Unfall hat sich alles extrem verzögert - auch das Abendessen. Wir haben unseren Hunger zwischenzeitlich mit Bier gestillt. Als wir dann auf See waren und irgendwann gegessen haben, ging es mindestens der Hälfte der Passagiere an Board schlecht - inkl. mir ;-).

Das ist ungefähr wie bei einem Kater, wenn man den Fuß auf den Boden stellt, damit es sich aufhört zu drehen. Nachdem wir Seasick Pillen genommen haben, die einfach nur wie Schlaftabletten wirken, waren wir alle recht früh schlafen.

Nachdem ich am Vortag schon um ca. 21:30 Uhr eingeschlafen bin, war ich am 2. Tag entsprechend früh wach. Und das hat sich gelohnt!

Den Sonnenaufgang hatte ich verpasst, aber das hat gar nichts gemacht. Wir waren mitten auf dem Caribischen Meer und sind auf unglaublich blauem Wasser gefahren. Ab und zu ist ein fliegender Fisch aus dem Wasser gesprungen und richtig lange geflogen. Ich habe sowas noch nie vorher gesehen, deshalb it es für mich faszinierend. Ewige Qeiten einfach nur tiefblaues Wasser. Es strahlt eine unglaubliche Ruhe aus. Ich genieße die Morgenstunden auf der Spitze des Bootes.

Wir sind den ganzen Tag mit Motor gefahren, weil wir insgesamt 36 Stunden Fahrt vor uns haben, bis wir an den San Blas Inseln ankommen.

Wir haben den ganzen Tag auf Deck in der Sonne gelegen, sind teilweise heftig von links noch rechts gewankt, haben Musik gehört und Bier getrunken. Die Passagiere kommen übrigens aus folgenden Ländern:

Australien

Südafrika

Kanada

Schottland

Brasilien

Spanien

Neuseeland

USA
UK

Österreich

Schweiz

Deutschland

Da einige über den Tag verteilt doch recht viel getrunken hatten, sind viele direkt nach dem Abendessen auf dem Deck eingeschlafen.

Das war auch gut, denn in der Nacht zuvor haben die überbuchten Passagiere auf dem Fußboden geschlafen. Auf dem Deck ist es dann doch gemütlicher ;-).

Was sie verpasst hatten, war ein wunderschöner Sternenhimmel und Wetterleuchten. Vom Meer aus scheint es, als gäbe es mindestens 3 mal so viele Sterne in unserem Universum.