Montag, 31. März 2014

Ijen Plateau - Java (Schwefel-Abbau)

Nach einer langen Fahrt ans andere Ende von Bali (nach Sempol) sind Ryo und ich gestern mit der Fähre weiter nach Java gefahren. Wir haben uns eine Tour rausgesucht, die uns in 3 Tagen und 2 Nächten über das Ijen Plateau, den Bromo Vulkan und Penanjakan bis nach Yogyakarta führt.
Die Tour hat uns 1.075.000 ind. Rupien gekostet, was ca. 71€ entspricht - allerdings ist das nur der Transport, die Übernachtungen, Eintritte, das Essen und den Guide müssen wir extra bezahlen.
Nachdem wir in Java angekommen sind, haben wir die "Nacht" in einem einfachen Berghotel verbracht. "Nacht" ist relativ, da wir um 00:30 Uhr aufstehen mussten, um die Möglichkeit zu haben, dass blaue Feuer auf dem Ijen Plateau zu sehen, was nur nachts möglich ist. Dieses blaue Feuer existiert laut unserem Guide nur hier und in Island und ist ein ganz seltenes Phänomen.
Nach einer kurzen Fahrt ging dann der Aufstieg auf den Vulkan los, ca. 3 km lagen vor uns. Es war dunkel und von oben strahlten die Sterne auf uns hinab - sogar die Milchstraße war zu sehen. Wir sind über einige Steine und Baumwurzeln gestolpert, wirklich viel vom Weg haben wir aber nicht gesehen.
Das Ijen Plateau ist ein Schwefelabbaugebiet, auf dem
Arbeiter unter allerschwersten und härtesten Bedingungen Schwefel abbauen.
Alles aus reiner Muskelkraft. Zwei Körbe die an Bambusbalken hängen, dienen dabei als Transportmittel. Durchschnittlich tragen sie ca. 70kg pro Ladung - alles auf ihren Schultern und dem Rücken - ohne jegliche Polsterung.
Wir mussten zwei mal auf dem Weg nach oben Stoppen, weil nach einer kleinen Eruption giftige Gase ausgetreten sind, so dass die Spezialisten den Auf- und dann Abstieg in den Vulkan verboten hatten.
Nach einer längeren Wartezeit ging irgendwann die Sonne auf und wir waren zumindest etwas weiter im Vulkan drinnen, um zu sehen, was dort passiert. Überall roch es nach Schwefel, es stiegen Rauchwolken auf und wir hatten sogar das Glück, das blaue Feuer zu sehen. Es war nur schwach zu sehen, weil einfach zu viel Rauch aufgestiegen ist und wir nicht weiter hinab gehen durften - trotzdem war es ein zauberhafter Moment. Unser Guide hatte uns vorher während der Wartezeit diese blaue Flamme schon demonstriert, weshalb ich glücklicherweise ein paar Fotos schießen konnte. Nach und nach passierten immer mal wieder einige Arbeiter den extrem steilen und steinigen Weg. Sie waren auf dem Weg nach unten, denn sie brauchen das Geld um zu leben, also halten sie die giftigen Gase nicht ab.
Die Arbeiter bekommen 800 ind. Rupien pro kg, was knapp 0,06€ entspricht! 6 Cent - das ist unfassbar für mich. Ich bin gerade in diesem Moment sehr glücklich, dass ich diesen Blog schreibe, denn deshalb rechne ich alles aus und setze mich noch viel mehr mit dem Thema auseinander, als einfach nur die Menschen zu sehen, die hier so hart arbeiten. Da die Arbeiter für einen Weg 3 km laufen müssen, sind es hin- und zurück 6km. Üblicherweise schaffen sie 2 Ladungen pro Tag, manchmal auch 3. sie fangen mitten in der Nacht an, da es hier tagsüber viel zu heiß ist, um so eine körperliche Höchstleistung zu erbringen.
Der Weg ist nämlich nicht einfach ein Weg... Es ist Geröll und sie müssen ins innere des Vulkans also einen extrem steilen Abgrund hinab und dann mit all den Kilos wieder nach oben...

Dann kam das ok, es war hell und die Gase waren weg - wir durften den Abstieg wagen... Bis zur Schwefelquelle, wo wir hautnah den Abbau beobachten durften. Schaut Euch einfach die Bilder an, mir fehlen nämlich die Worte. Die Arbeiter laufen teilweise mit Flip Flops die steilen Abhänge auf und ab. Jeder Schritt will wohl überlegt sein, denn wer abrutscht der rutscht erst mal. Die Bedingungen sind aber noch wesentlich härter, denn wir nähern uns immer mehr der Schwefelquelle. Die Schwefelwolken hängen überall und machen einem das Atmen schwer. Der Schwefel beißt schon richtig im Rachen und ich weiss wirklich nicht, wie diese Menschen das machen.

Natürlich haben wir Fotos gemacht und die Arbeiter haben sich sogar schon gefreut, wenn man ihnen gesagt hat, wie toll sie ihre Arbeit machen und sich über ein Bonbon oder eine Zigarette gefreut. Nach Geld gefragt hat keiner - manche wollten nur Schwefel-Souveniere verkaufen.
Das Erstaunlichste war für mich, dass viele ein Lächeln für uns übrig hatten, trotz der harten Arbeit.

Auf dem Weg haben wir mehrfach Sumarso getroffen, einen der Schwefelarbeiter. Ich durfte seine Arbeit mit einigen Bildern dokumentieren. Er war so ein fröhlicher Strahlemann! Er hat 92 kg bei seiner ersten Ladung tragen können und damit 70.400 ind. Rupien verdient, das sind 5,17€!!!!

Wir haben Surmarso als Dankeschön eine Fanta für 8000 ind. Rupien gekauft, dass wären 10kg Schwefel gewesen...
Er war überglücklich und stolz, dass er uns zeigen konnte, wie viel Kraft er hat!

Danke, dass ich diese Erfahrungen sammeln darf und ich daran denken werde, wenn ich mal wieder ein "Wehwehchen" habe...

Ryo hat einen Bilder-Blog seiner Reisen, wer also interessiert ist, findet mehr schöne Bilder unter: http://ryojaneiro.tumblr.com/


Ryo, unser Guide und ich entfachen ein Feuer, um das blaue Feuer zu demonstrieren

Die blaue Flamme

Unser Guide entfacht das Feuer

Ein Schwefelarbeiter beim Aufstieg inmitten der Nacht

Ryo am zweiten Wartepunkt

Ryo und Julia warten auf die blaue Flamme

Ryo, ein Local und Julia

Ryo und ein Schwefelarbeiter beim Abgang in den Krater

Schwefelarbeiter beim Abstieg

Schwefelarbeiter im Schwefelrauch

Der harte Aufstieg

Diese Wege sind unglaublich

Auf dem Geröll ist der Aufstieg umso härter

Das sind die 70-90kg Körbe - ohne Polsterung tragen sie die Körbe

Der Schwefelabbau


Julia im Schwefel


Hier wurde der Schwefel von Hand abgebaut


Schwefel direkt von der Quelle


Alles ist Handarbeit


Auch ältere Menschen verrichten noch diese harte Arbeit


Der Vulkan-See neben der Abbaustelle


Das Innere de Vulkans - sowie 
der Auf- und Abstieg

Die Arbeiter beim Aufstieg und die Sonne ging auf


Der Top des Vulkans


Hier mussten die Arbeiter ebenfalls alles drüber tragen


Julia am Kraterrand


Ein Arbeiter 

Surmarso hat bereits den Kraterrand erreicht


Surmarso hat die erste Ladung geschafft und wiegt nun hier den Schwefel




Julia inmitten der Arbeiter


Ein weiterer Arbeiter beim Aufstieg


Der Aufstieg im Überblick


Ein Arbeiter im Schwefelrauch


Die Arbeiter beim Schwefelabbau


Er trägt nicht mal eine Schutzmaske...


Ein Arbeiter macht eine kurze Verschnaufpause


Die Arbeiter beim Aufstieg


Surmarso und Julia zurück im Lager


Surmarso erhält sein Lohnzettel für seine harte Arbeit
92kg... 5€ Lohn!

Surmarso freut sich über seinen Lohn und  Ryo's Lob für seine harte Arbeit!

Seine ersten Körbe hat er abgestellt, 
er strahlt imme rnoch und geht nun ein zweites Mal in den Krater...



Donnerstag, 27. März 2014

Trip nach Lombok - Gili Islands

Reisen ist hier in Indonesien mittlerweile sowas von einfach... Es gibt Touren und Services überall hin. Morgens um 06:30 Uhr wurden wir von einem kleinen Reisebus abgeholt. Mit ihm ging es in einer ordentlichen Ruckelpartie über Stock und Stein, durch enge Gassen, an denen wir fast ein paar Rollerfahrer umgenietet hätten, über "Straßen" die eigentlich ein einziges Schlagloch waren und in einem kleinen Bus indem der Busfahrer geraucht hat über die Insel bis zum Hafen. Neben all den knappen Ausweichmanövern und dem ständigen Hupen sind wir nach einem fast Unfall 2 Stunden später am Hafen angekommen.
Geraucht wird hier in Indonesien übrigens ganz schön viel - selbst Kinder (ich Schätze mal so 10,12 Jahre alt) haben wir vereinzelt schon mit einer Zigarette in der Hand gesehen.

Am Hafen angekommen, mussten wir unsere Bootstickets in einem "Office" (Tisch in einem Restaurant) abholen. Zu meinem Erstaunen war alles total organisiert! Wir sind schon nach ca. 45 Min. Auf ein Schnellboot aufgestiegen und in ca. 1,5 Stunden auf die Hauptinsel der drei Gili-Inseln (Trawangan) gefahren. Für die ganze Fahrt (Abholung und Boot-Return-Ticket haben wir pro Person 750.000 ind. Rupien bezahlt).
Unser Ziel war nicht die Insel Trawangan, die auch als Partyinsel bekannt ist, sondern die Nachbarinsel "Meno". Mit dem Localboot ging es also für 25.000 Rupien pro Person auf die Nachbarinsel "Meno". 

Wo bin ich...? Im Paradis!
Ich habe auf meiner viele wunderschöne Strände und Inseln gesehen, aber das hier ist der Wahnsinn!
Die Farben des Ozeans sind sowas von unglaublich! Ich kann kaum etwas sagen... Schaut Euch einfach die Bilder an!

Wir sind hier mitten auf der Insel in einem kleinen, tollen Ressort namens "Jepun" untergekommen, wo wir für einen sehr schönen Bungalow mit warmen Wasser und Frühstück inklusive nur 250.000 ind. Rupien bezahlen. Ryo kennt Alit den Besitzer noch von seiner letzten Reise, was es hier noch etwa familiärer macht.

Auf dieser Insel kann man einfach mal so richtig abschalten, die Seele baumeln lassen und Schnorcheln gehen. Viele Korallen sind leider schon abgestorben, aber wenn man weiter raus schwimmt, kann man schon noch einige sehen. Die Fische hier sind so farbenfroh, dass ist einfach unglaublich.

Padang Bai - Hafen


Von hier aus geht's auf die Gili Islands


Fortbewegungsmittel auf den Gili Islands - hier gibt es keine Autos oder Roller


Hier wird hart gearbeitet


Local Boot von Trawagang nach Meno

Jepun Bungalows Eingang an der "Hauptstraße"


Gili Bike


Local Kids



Local Verkäuferin


Meno Beach


to the beach


Meno Beach

Ryo am Beach in Gedanken versunken


einfach schön!


die Farben sind unbearbeitet!


indonesisches Essen für 2 Euro


Locals beim Kochen


Blick auf den Vulkan Rinjani in Lombok

Nochmal der Rinjani beim Sonnenuntergang


Christal clear water


Willkommen im Paradies!


Mehr Paradies!

ohne Worte... einfach nur schön!

dream or reality?

ein kleiner schwarzer Hai ;-)


Sonnenuntergang am See auf der Insel Meno


local kids am Spielen


Julia und der Boots-Manager